Dienstag, 29. November 2011

Zitat der Woche 48

Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.
Die Bibel, Offenbarung 21,4 (nach NGÜ)


Mein Zitat dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Spiritualität". Der passende Blogbeitrag dazu erscheint am Freitag.

Freitag, 25. November 2011

Lernen vom Schuhmacher Martin

"Ich habe keine Lust weiterzuleben, frommer Mann. Ich wünsche mir nur noch den Tod. Nur dies allein erflehe ich von Gott. Ich bin ein Mensch ohne jeden Wunsch und jede Hoffnung."
Der Schuhmacher Martin in einer Erzählung von Leo Tolstoi (Wo die Liebe ist, da ist auch Gott)

Meine Frau hat sich dieses Jahr einen Wunsch erfüllt: Basierend auf die bekannte Erzählung vom "Schuhmacher Martin"  hat sie ein Hörspiel geschrieben und ein Figurentheater entwickelt. Das Stück "Lueg use, Martin" ist nicht nur sehr schön, es ist auch sehr berührend.

Im Figurentheater geht es um den vom Leben gezeichneten und dennoch zufriedenen Schuhmacher Martin, der zusammen mit der Maus Melchior in seiner Werkstatt wohnt. Während Melchior Besuch von seinem Bruder Balthasar bekommt und dieser seinen gewohnten Alltag durcheinander bringt, gibt Martin in verschiedenen Begegnungen unbemerkt viel Wärme und Liebe weiter.

Es lohnt sich, die Geschichte etwas genauer zu betrachten: Da ist ein armer Schuhmacher, der viele Schicksalsschläge wegstecken muss. Seine Frau stirbt früh, seine Kinder auch und schlussendlich erliegt auch sein jüngster Sohn einer Krankheit.
In dieser Situation gibt sich Martin "ganz der Verzweiflung hin". Aus dieser Zeit stammt der oben genannte Ausschnitt aus einem Dialog.

Die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung haben nicht das letzte Wort. Tatsächlich wird aus dem lebensmüden Martin ein warmherziger Mensch, der Nächstenliebe ganz konkret lebt.
Was ist geschehen?

Hören wir nochmals in den Dialog hinein, den ich oben bereits angerissen habe: "Und der Alte erwiderte: 'Für Gott müssen wir leben, Martin. Er ist es, der dir das Leben gegeben hat, ihm sollen wir es leben. Wenn du ihm lebst, wirst du dich um nichts mehr bekümmern, und alles wird dir leicht erscheinen.'"

Es scheint eine etwas gar einfache Lösung zu sein. Und tatsächlich wird es uns im wirklichen Leben oft auch um einiges komplexer vorkommen. Doch dieser Ratschlag war für Martin der Beginn einer spannenden Reise. Durch diesen Rat gelingt es ihm, von sich weg zu Gott hin und dadurch auch zum Mitmenschen zu schauen.

Wie können wir Rückschläge verkraften und Schicksalsschläge überwinden? Wie werden wir versöhnt mit uns und unserem Leben? Es beginnt dort, wo wir den Blick von uns weg auf unser Gegenüber hin richten. Wer nur sich und seine Probleme sieht, wird sich immer elender fühlen. Wer es wagt, auf Gott zu schauen, kann neue Perspektive gewinnen. Und wer in aller Schwachheit beginnt, dem Mitmenschen zu dienen, wird erleben, wie ein Heilungsprozess in Gang gesetzt wird.


Das empfehlenswerte Figurentheater Lueg use, Martin ist im Advent 2011 in Studen BE zu sehen und kann im Adonia-Verlag als Hörspiel gekauft werden.


Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Selbst".

Dienstag, 22. November 2011

Zitat der Woche 47

"Du Balti? Bisch du eigentlich z'friede?"




"Z'friede, z'friede… Mit däm cha me sech nüt choufe."

Die beiden Mäuse Melchior und Balthasar im Figurentheater "Lueg use, Martin" von Brigitte Gerber.




Mein Zitat dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Selbst". Der passende Blogbeitrag dazu erscheint am Freitag

Freitag, 18. November 2011

Allein geh ich ein

Es ist besser, mit guten Freunden Chips zu futtern,
als alleine Brokkoli zu essen.
John Ortberg (in „Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst“)


Gemäss einer amerikanischen Umfrage haben 90 % der Männer keine echten Freun­de. Ich bezweifle, dass es hierzulande viel besser aussieht. Schon Mutter Theresa hat gesagt: „Einsamkeit ist der Aussatz der modernen Gesellschaft. Und niemand möchte, dass man von ihm weiss, dass er aussätzig ist.“ Und der Trend zur Vereinsamung einer ganzen Gesellschaft spitzt sich weiter zu – trotz, oder vielleicht grad wegen, ständiger Erreichbarkeit und vielen so genannten "Sozialen" Medien!

Es gibt unzählige Menschen, die Grosses leisten, eine Agenda voller Termine haben und 100e Kontakte in ihrem Outlook oder Organizer gespeichert haben – aber ohne einen einzigen richtigen Freund durchs Leben gehen.
Einige sagen: „Alleine bin ich glücklich“. Ich frage zurück: „Ist das wirklich ein Leben?“ Es ist mir klar: Es braucht nicht jeder dieselbe Art von Gemeinschaft und auch nicht in der gleichen Häufigkeit – doch ist nicht in jedem von uns eine Sehnsucht nach Gemeinschaft, Freundschaft, Geselligkeit und ungezwungenen Begegnungen eingebaut? Ohne Zuwendung geht ein Mensch ein! Ich brauche meine Familie und meine Freunde – alleine geh ich ein.


Ich brauche Momente der Einsamkeit, der Stille. Ich brauche aber eben auch andere Menschen um mich herum. Gemeinschaft hat etwas Heilsames:

  • Ich kann anderen helfen – auch wenn (oder gerade weil) ich selbst  am gleichen Punkt nicht weiter komme.
  • Andere helfen mir – selbst dann, wenn (oder gerade weil) auch sie nicht perfekt sind.


Ein sehr wichtiger Teil bei Gemeinschaft ist die Gegenseitigkeit:
  • Kennen + gekannt werden – Offenheit
  • Lieben + geliebt werden – sich umeinander kümmern
  • Dienen + sich dienen lassen – Demut 
  • Ermahnen + ermahnt werden – Wahrheit sagen
  • Feiern + gefeiert werden – Bestätigung
Und zum Schluss für alle, die auch noch einen ökonomischen Grund für Gemeinschaft brauchen: Untersuchungen über Teamarbeit haben Erstaunliches herausgefunden: Die Qualität der Gemeinschaft untereinander macht den Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Team aus. Nicht Fachwissen, sondern Umgang untereinander entscheidet über den Erfolg als Team.


Einige Überlegungen in diesem Beitrag gehen auf das herausragende Buch von John Ortberg „Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst“ zurück.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Gesellschaft & Gemeinschaft".

Dienstag, 15. November 2011

Zitat der Woche 46

Es ist besser, mit guten Freunden Chips zu futtern,
als alleine Brokkoli zu essen.


John Ortberg (in „Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst“)





Mein Zitat dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Gesellschaft & Gemeinschaft". Der passende Blogbeitrag dazu erscheint am Freitag.

Freitag, 11. November 2011

Sind unsere Kinder normal?

Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir in unserem System mittlerweile mehr 'kranke' als gesunde Kinder haben.
Thomas Baumann, Kinderarzt (Im Interview mit der NZZ am Sonntag vom 6. November 2011)

Als Vater ist es mein grosser Wunsch, dass sich unsere Kinder positiv entwickeln, Fortschritte machen und ich sie in ihrer Persönlichkeit fördern und unterstützen kann.

Das ist nichts besonderes, weil alle Eltern das Beste für ihre Kinder wünschen. Nur: Was ist das Beste? Dabei erlebe ich den Umgang mit den schulischen Anforderungen an meine Kinder als eine spezielle Herausforderung.

Ich möchte mir später mal nicht vorwerfen müssen, ich hätte meine Kinder zu wenig gefördert und ihnen dadurch Stolpersteine auf eine erfüllende Berufslaufbahn gelegt. So hinterfrage ich mich, ob ich "es" wohl richtig mache. Ohnmachtgefühle sind da nicht mehr weit. Aber auch damit scheine ich nicht alleine zu sein.

Gerade diese Woche habe ich mich mit einer Mutter unterhalten, die sich auch schwer damit tut, angemessen auf die Schulleistungen der Kinder zu reagieren. Erfüllt ein "Erfüllt" auch die Erwartungen der Eltern oder braucht es jedesmal ein "Übertroffen"? Wie reagiere ich zum Beispiel auf einen so genannten "dummen Fehler" in einem Test?

Weil ich weiss, dass elterlicher Druck für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder oft mehr unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen, will ich mich hüten, überhöhte Forderungen zu stellen. Doch auch wenn ich Bemerkungen im Sinn von "mehr wäre möglich" unterdrücke, spürt mein Kind, ob ich seine Leistung wertschätze oder nicht.

Letzten Sonntag las ich in der "NZZ am Sonntag" ein bemerkenswertes Interview zu diesem Thema: "Heute hingegen erhalten über fünfzig Prozent aller Kinder irgendwelche Therapien, um schulische Schwächen zu beheben. Irgendetwas stimmt da nicht", sagt Kinderarzt Thomas Baumann. Und warum ist das so? "Wir haben heute völlig falsche Vorstellungen davon, was normal und was nicht normal ist."

Baumann und sein Kollege Romedius Alber warnen vor den vielen Abklärungstests und der Übertherapierung unserer Kinder. Statt bei jedem Kind einen Defekt zu suchen, sollte man gescheiter auf die Stärken des einzelnen bauen. Als Kinderärzte lehnen sie selbstverständlich nicht einfach grundsätzlich Therapien ab, weisen jedoch darauf hin, dass jede Diagnose bei den Kindern etwas auslöst. "Durch die Therapien werden Kinder stigmatisiert", sagen die Experten, und zudem seien viele Therapien nutzlos.

Doch Baumann beobachtet auch hoffnungsvolle Förderung: "Es gibt Therapeutinnen, die wollen nicht einen Defekt reparieren, sondern das Kind stärken. Sie suchen nach anderen Fähigkeiten, auf die das Kind bauen kann, damit es trotz Problemen auf sich stolz sein kann."

Sind nun unsere Kinder normal? Oft wohl "normaler" als wir denken. Stärken wir doch unsere Kinder in ihren Fähigkeiten und hören wir damit auf, sie an einer gnadenlosen, übersteigerten Norm zu messen.

Link zum Artikel in der NZZ am Sonntag: "Erlöst die Schüler von unnötigen Diagnosen"


Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Liebe & Familie".

Dienstag, 8. November 2011

Zitat der Woche 45

Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir in unserem System mittlerweile mehr 'kranke' als gesunde Kinder haben.
Thomas Baumann, Kinderarzt (Im Interview mit der NZZ am Sonntag vom 6. November 2011)



Mein Zitat dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Liebe & Familie". Der passende Blogbeitrag dazu erscheint am Freitag.

Freitag, 4. November 2011

Was macht mich einzigartig?

Jeder von uns ist einzigartig, was manchmal wunderbar und manchmal schwierig ist, aber immer einzigartig.
(Marcus Buckingham)


Wer kennt es nicht? Der Arbeitskollege kann etwas, das ich auch gerne so gut beherrschen möchte. Beeindruckt schielen wir auf unsere Mitmenschen und wünschten uns, ihre speziellen Talente wären die unseren.

Gerade diese Woche haben wir in unserer Klein-/Gesprächsgruppe über diesen Punkt gesprochen: Ich gab zu, dass ich manchmal etwas neidisch auf andere schaue und mich beim Gedanken ertappe, auf der Erfolgswelle bestimmter Menschen mitsurfen zu wollen.

Einer aus der Gruppe fragte zurück, ob ich den bereit wäre, das ganze Leben des anderen "zu leben". Quasi: "Willst du sein Leben brutto oder nur netto?". Netto wäre ja schon chic: Den Erfolg der anderen nehmen wir, den Preis dafür bezahlen wir jedoch nicht.

Kein Leben ist nur rosa gefärbt. Es ist nicht fair, wenn wir denken, die anderen haben es besser, die haben ja ein Erfolgserlebnis nach dem anderen. Jeder hat mit Schattseiten fertig zu werden und jeder muss schwierige Situationen meistern.

Soweit so gut. Die Frage ist nun: Kenne ich überhaupt meine Einzigartigkeit? Vielleicht fällt mir nur auf, was andere gut können. Vielleicht habe ich nur einen Blick auf den Erfolg der anderen und die Erfolgserlebnisse in meinem (Berufs)Alltag sind für mich gewöhnliche Selbstverständlichkeiten.

Im Coaching unterstütze ich Menschen darin, ihre Einzigartigkeit herauszufinden. Einen Workshop, den ich dabei sehr gerne einsetze, ist die Frage nach den positiven Erfahrungen in der Vergangenheit.
  • Positive Erfahrungen
    Schreibe aus dem Bereich „Arbeit“, „Familie/Partnerschaft“ und „Gesellschaft“ je 3 positive Erfahrungen auf. Situationen, in denen du dich selbst als erfolgreich, erfüllt und glücklich erlebt hast (FLOW-Erlebnisse: da war ich „voll in Fahrt“). Überleg dir danach, warum die einzelnen Momente für dich wertvoll waren. Warum hast du dich bei dieser einen Sache gut gefühlt?
Wenn wir unsere Einzigartigkeit, unsere Stärken und Möglichkeiten besser kennen, können wir im Job und überhaupt in unserem Leben eine grössere Zufriedenheit erlangen. Und vielleicht gelingte es uns auch, immer mehr unsere Einzigartigkeit zu schätzen und unserem Gegenüber seine Einzigartigkeit von Herzen zu gönnen. Ich träume von einer Welt, in der sich Menschen gegenseitig am Erfolg der anderen mitfreuen können.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Arbeit".

Dienstag, 1. November 2011

Zitat der Woche 44

Das passende Zitat zum 1.11.11:

Jeder von uns ist einzigartig, was manchmal wunderbar und manchmal schwierig ist, aber immer einzigartig.
(Marcus Buckingham)

Nicht vergessen: Jeder ist eine "Eins"!

Mein Zitat dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Arbeit". Der passende Blogbeitrag dazu erscheint am Freitag.