Samstag, 19. Dezember 2009

Ist spenden chic geworden?

Wie derzeit im ganzen Land ist "JRZ", die Aktion "Gemeinsam gegen Malaria" von DRS 3, SF und der Glückskette, auch bei uns ein Thema. Mit Begeisterung beobachten wir, wie sich die Schweiz bewegen lässt und haben selbst auch eine Aktion gestartet.

Beim Frühstück heute morgen unterhielt sich meine Frau und ich darüber, wie nachhaltig die "Jeder Rappen zählt"-Woche wohl sein wird. Jetzt mal abgesehen vom vielen Geld, das gespendet wurde und mit dem Grossartiges im Kampf gegen Malaria bewältigt werden kann.

Jetzt gerade ist es "hipe" zu spenden und sich grosszügig zu zeigen. Es freut mich, dass Spenden diese Woche chic geworden ist. Gleichzeitig möchte ich jedoch auch an die vielen stillen Spenden-Helden des Alltags erinnern: Ohne die treuen Spenderinnen und Spender, die monatlich kleine bis ganz grosse Beträge weitergeben, könnte so manche soziale und kirchliche Einrichtung und so manches Hilfswerk ihre Türen schliessen.

Auch die gemeinnützige Arbeit von meiner Frau und mir in der sozial-diakonischen Kinder- + Familienanimation Happy Kids ist nur möglich, weil rund ein Dutzend Leute sich verpflichtet haben, unsere Arbeit Monat für Monat zu unterstützen - vom zweistelligen Betrag bis zur fast vierstelligen Spende.

Warum tun sie das? Warum gebe ich - und viele meiner Freunde - 10 Prozent des Einkommens als Spende weiter?

Bei mir sind es mindestens drei Gründe:

  1. Ich spende aus Dankbarkeit!
  2. Ich spende aus Überzeugung!
  3. Ich spende aus Prinzip!

Und viertens könnte ich anfügen, dass ich spende, weil ich daraus immer wieder viel Gewinn erfahren habe. Weil wir loslassen (auch beim Geld) und nicht klammern, erleben wir immer wieder abenteuerliche Wunder...

Also, ich spende, weil ich dankbar bin für das, was ich habe. Ich kann einer Arbeit nachgehen, die mich befriedigt und erfüllt, ich habe eine tolle Familie, eine wunderbare Wohnung und mehr als genug zum Leben. Ich bin beschenkt und darum gebe ich weiter.

Ich bin überzeugt von der alten biblischen Weisheit: "Geben ist seliger als nehmen!" Darum spende ich. Und ich bin überzeugt, dass wir als Bewohner eines reichen Landes auch eine besondere Verantwortung für die Menschen tragen, die in Not und Armut leben.

Und schliesslich wurde "Grosszügigkeit" einer meiner fünf zentralen Lebenswerte. Ich will grosszügig weitergeben, von dem, was mir geschenkt ist. Dabei denke ich nicht nur ans Spenden als solches; Grosszügigkeit ist für mich ein Lebensstil. Grosszügig will ich meiner Frau gegenüber, im Umgang mit meinen Kindern und im Zusammensein mit meinen Mitmenschen sein - was für mich bedeutet, ein offenes Ohr zu haben, mir Zeit zu nehmen, "Liebe, Glaube und Hoffnung" weiterzugeben und mich zu fragen, wie ich meinen "Nächsten" unterstützen und ihm dienen kann.

Freitag, 4. Dezember 2009

Himmlisches Friedensangebot

Weihnachten heisst, der Himmel reicht uns die Hand.

Wir kennen es alle: Beziehungen sind eine fragile Sache. Pflegt man sie zu wenig achtsam, geraten sie schneller als man es realisiert aus dem Gleichgewicht, Risse entstehen, der trennende Graben wird tiefer und nicht selten kommt es leider zum völligen Bruch.

Selbst die anfänglich paradisische Beziehung zwischen Gott und dem Menschen wurde schon bald getrübt. Bis heute tun wir uns in der Beziehung zu Gott schwer: Entweder ignorieren wir Gott und machen einen grossen Bogen um ihn oder versuchen den Allmächtigen mit guten Taten und religiösen Bemühungen zu beeindrucken. Beides schafft leider nur mehr Distanz zwischen Gott und dem Mensch - der Graben zwischen Himmel und Erde wird nur tiefer.

Dabei hat Gott vor über 2000 Jahren sowas wie ein Mediator zur Erde geschickt. Nein, eigentlich ist es mehr als ein Mediator, der zwischen zwei Parteien vermittelt, eigentlich hat Gott in Jesus einen Friedensstifter zu uns geschickt: In Jesus reicht uns Gott die Hand, bietet uns Frieden, Liebe und Hoffnung an.

Wollen wir weiterhin mit Gott auf Distanz gehen oder ihn mit unserem Taten beeindrucken - oder öffnen wir uns für das göttliche Weihnachtsgeschenk? Jesus streckt uns als Friedensbringer die Hand entgegen und wartet hoffnungsvoll darauf, dass wir seine Hand ergreiffen.

Und plötzlich war bei dem Engel ein ganzes Heer von Engeln, all die vielen, die im Himmel Gott dienen; die priesen Gott und riefen: »Groß ist von jetzt an Gottes Herrlichkeit im Himmel; denn sein Frieden ist herabgekommen auf die Erde zu den Menschen, die er erwählt hat und liebt!« (aus "Gute Nachricht Bibel", Lukas 2,13+14)

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Zum Tag der Freiwilligenarbeit

„Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!“
John F. Kennedy


Dieser Blog-Eintrag ist zum UNO-Tag der Freiwilligen (5. Dezember) allen freiwilligen Mitarbeitenden der sozial-diakonischen Kinder- + Familienanimation Happy Kids Studen gewidmet. Zusammen haben die gut 30 Mitarbeitenden im Jahr 2009 über 850 Stunden freiwillig in die Arbeit des gemeinnütizgen Vereins investiert. HERZLICHEN DANK!!

"Ein erfülltes Leben wird erst in Gemeinschaft und durch den Austausch mit anderen Menschen möglich." So hab ich es kürzlich in meiner "bibel für ungläubige" von Andreas Schlieper gelesen. Genau darum ist einer meiner fünf zentralen Lebenswerte "Gemeinschaft". In diesen Bereich gehören gute Freundschaften und ein tragendes soziales Netz genauso dazu wie die Frage nach meinem Platz in der Gesellschaft.

Und an dieser Stelle finde ich John F. Kennedys Zitat von oben so spannend: Nicht die fordernde Haltung, immer den eigenen Nutzen im Vordergrund und die Frage, was andere für uns tun können, sollen unsere Einstellung dominieren. "Frage ... was du für dein Land tun kannst!" forderte Kennedy als US-Präsident seine Landsleute auf. Gelingt uns das? Schaffen wir es, die Welt um uns aus dem Blickwinkel "Was kann ich für die Gesellschaft tun?" zu betrachten?

Die freiwilligen Mitarbeitenden bei Happy Kids und mit ihnen Hunderttausende andere Ehrenamtliche in unserem Land haben es begriffen: Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn wir auch bereit sind, - ohne eigenen Profit vor Augen - zu geben. Wir können dankbar sein, dass so viele Menschen Zeit, Einsatz, Ideen, Herzblut und Kreativität für unsere Gesellschaft geben - und dies ohne finanzielle Entlöhnung.

Sich freiwillig zu engagieren lohnt sich aber trotzdem. Und zwar nicht nur, weil es eine edle Sache ist. Wer von sich gibt, der erhält auch etwas zurück. Sei dies ein herzliches Lächeln, ein dankbares Wort oder die Erfahrung, für einen Menschen einen Unterschied gemacht zu haben. Menschen zu beschenken und besonders einsame, wenig erfolgsverwöhnte Menschen zu beschenken, macht tatsächlich einen Unterschied! Liebe zu geben, wo Liebe ein knappes Gut ist, bewirkt Wunder - beim Beschenkten und beim Schenker selbst!

Passend dazu unser Alltagstipp "Lebensbereich Gesellschaft" auf Life Channel.


Und weil mir die Zitate von John F. Kennedy so gut gefallen, hier noch einige weitere:

"Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden."

"Wenn wir uns einig sind, gibt es wenig, was wir nicht können. Wenn wir uneins sind, gibt es wenig, was wir können."

"Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir?"