als alleine Brokkoli zu essen.
John Ortberg (in „Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst“)
John Ortberg (in „Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst“)
Gemäss einer amerikanischen Umfrage haben 90 % der Männer keine echten Freunde. Ich bezweifle, dass es hierzulande viel besser aussieht. Schon Mutter Theresa hat gesagt: „Einsamkeit ist der Aussatz der modernen Gesellschaft. Und niemand möchte, dass man von ihm weiss, dass er aussätzig ist.“ Und der Trend zur Vereinsamung einer ganzen Gesellschaft spitzt sich weiter zu – trotz, oder vielleicht grad wegen, ständiger Erreichbarkeit und vielen so genannten "Sozialen" Medien!
Es gibt unzählige
Menschen, die Grosses leisten, eine Agenda voller Termine haben und 100e
Kontakte in ihrem Outlook oder Organizer gespeichert haben – aber ohne einen
einzigen richtigen Freund durchs Leben gehen.
Einige sagen: „Alleine bin ich glücklich“. Ich frage zurück: „Ist
das wirklich ein Leben?“ Es ist mir klar: Es braucht nicht jeder dieselbe Art
von Gemeinschaft und auch nicht in der gleichen Häufigkeit – doch ist nicht in
jedem von uns eine Sehnsucht nach Gemeinschaft, Freundschaft, Geselligkeit und
ungezwungenen Begegnungen eingebaut? Ohne Zuwendung geht ein Mensch ein! Ich
brauche meine Familie und meine Freunde – alleine geh ich ein.
Ich brauche Momente
der Einsamkeit, der Stille. Ich brauche aber eben auch andere Menschen um mich
herum. Gemeinschaft hat etwas Heilsames:
- Ich kann anderen helfen – auch wenn (oder gerade weil) ich selbst am gleichen Punkt nicht weiter komme.
- Andere helfen mir – selbst dann, wenn (oder gerade weil) auch sie nicht perfekt sind.
Ein sehr
wichtiger Teil bei Gemeinschaft ist die Gegenseitigkeit:
- Kennen + gekannt werden – Offenheit
- Lieben + geliebt werden – sich umeinander kümmern
- Dienen + sich dienen lassen – Demut
- Ermahnen + ermahnt werden – Wahrheit sagen
- Feiern + gefeiert werden – Bestätigung
Und zum Schluss für alle, die auch noch einen ökonomischen Grund für Gemeinschaft brauchen: Untersuchungen über Teamarbeit haben Erstaunliches herausgefunden: Die Qualität der Gemeinschaft untereinander macht den Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Team aus. Nicht Fachwissen, sondern Umgang untereinander entscheidet über den Erfolg als Team.
Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich "Gesellschaft & Gemeinschaft".
1 Kommentar:
Wunderbarer Beitrag.
Sollen die Studien sagen, was sie wollen. Ich kann das so nicht pauschal unterschreiben - kommt es doch sehr auf die persönliche Defintion von "Freundschaft" an, um das zu sagen.
Generell finde ich es aber wunderbar, dass Du das Alleinsein miteinbringst - Ruhe kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz wie schon Schiller sagte.
Happy Thanksgiving und weiter so!
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