Letztes Wochenende hatte ich zusammen mit meiner Frau Brigä anlässlich des EGW Jahresfestes die Möglichkeit, ein kreatives, interaktives und generationenübergreifendes Spiel mit 400-500 Teilnehmenden zu leiten. Unser Ziel war: Vom 1. Klässler bis zum Urgrosi alle zu motivieren, in ihrem Umfeld einen sozial-diakonischen Beitrag ihren Möglichkeiten, Leidenschaften und Interessen entsprechend zu leisten.
Werden die Impulse nachhaltig sein? Wir hoffen es natürlich!
Viel zu oft scheitern nämlich unsere edlen Absichten an der Umsetzung. In seinem interessanten Referat "Strategy and Leadership" gab der Harvard Professor Michael E. Porter am Leadership Summit 2007 zu bedenken, dass viele Sozialwerke, Kirchen und andere NPO's zwar gute Absichten hätten, in der strategischen Umsetzung jedoch völlig versagen. Ein Beispiel, das er erwähnte: "Wenn die Ausgabe einer einzigen Mahlzeit eine Obdachlosenorganisation 100 Dollar kostet, wäre es besser, den Obdachlosen Essensgutscheine für die umliegenden Restaurants zu verteilen."
Mit einem anderen Beispiel zeigte der Referent eindrücklich auf, dass gute Absicht allein zu wenig ist: Gibt man HIV-Patienten Aids-Medikamente, kontrolliert aber die tägliche Einnahme nicht, werden diese Medikamente mit der Zeit nutzlos und es braucht viel teurere Medikamente. Die Abgabe von Medikamenten reicht also nicht. Fazit: Die beste Aidshilfe ist nicht nur Aidshilfe.
Einige Anregungen von Michael E. Porter:
- Etwas Gutes tun ist nicht schwer, aber effektiv Gutes tun, ist schwer.
- 2 grundsätzliche Fragen: Wem wollen wir dienen? Wie wollen wir dienen?
- Keine Einzelperson und keine Organisation kann alle Bedürfnisse stillen, selbst wenn wir das möchten.
- Wie können wir das Beste aus den uns anvertrauten Ressourcen erreichen? Wir sind verantwortlich dafür, was wir aus den uns anvertrauten Gütern machen.
- Nicht Armut bekämpfen, sondern Jobs, Einkommen, Wohlstand schaffen.
- Nicht gegen Negatives arbeiten, sondern Positives, Chancen erkennen und nutzen.
- Hilfe zur Selbsthilfe!
- Nicht alle Probleme lösen wollen, aber was man tut, ganzheitlich tun.
- Gefahr: Wo keine Ziele sind, ist alles okay! Zu viele verschiedene oder gar gegensätzliche Ziele lähmen uns!
- Positiv in unser Umfeld schauen und erkennen, was wir an Wirkung (Dienst mit Auswirkung) für unsere Umgebung schaffen können.
Wie fällt unser ehrliche Blick in den Spiegel aus? Sind wir gut im Gutes tun? Erzielen unsere zwar bemerkenswerten Aktivitäten auch wirklich die erwünschten Resultate?
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